Unserer siebenjährige Geschichte:

 

 

Laut Papst Franziskus soll jede Ordensgemeinschaft Räume und Häuser finden, wo Notleidende aufgenommen werden. So wurden in der Jesuitenkurie in Rom Räume für Obdachlose geöffnet und im Vatikan wurden Duschen für sie eingerichtet!
Neben anderen jesuitischen Projekten für Flüchtlinge in Deutschland entstand 2015 die Idee, eine Wohngemeinschaft von Flüchtlingen und Jesuiten zu gründen. P. Lutz Müller SJ und P. Ludger Hillebrand SJ begannen das Projekt im Auftrag des Ordens. Es fand sich im Ruhrgebiet, am Ortsrand von Essen, ein herunter- gekommenes, fast leerstehendes Pfarrhaus. Bischof Franz Josef Overbeck hieß uns willkommen und Mitarbeiter des Bistum sorgten für die Renovierung des Hauses. Überwältigend war die Reaktion der Kirchengemeinde! Jugendliche strichen den Keller; Flüchtlinge aus der Nachbarschaft halfen beim Umräumen der Bibliothek und beim Abreißen jahrzehntealter Tapeten; verschiedenste Menschen spendeten Möbel und Hausrat; Rentner installierten Lampen; eine Nachbarin brachte ein Apfelbäumchen vorbei; eine Frau der Ortscaritas organisierte neue Bettwäsche. Viele unserer schönen Möbel stammen von der damals krebskranken, 50 jährigen Gemeindereferentin Andrea Hurlebusch. Von der Krebsdiagnose bis zu ihrem Tod waren es nur vier Wochen. Mit dem Blick über das eigene Sterben hinaus, spendete sie ihre neu gekauften Möbel 2016 unserer Initiative.
Inzwischen haben über 30 Geflüchtete bei uns gewohnt. Zu manchen haben wir noch Kontakt. Der erste Bewohner, ein Syrer, hat geheiratet und wir freuen uns, wenn er mit seinem kleinen Sohn bei uns auftaucht. Ein weiterer Syrer, der damals im Paketdienst Arbeit fand, ist ebenfalls verheiratet und besucht uns, wenn es die Arbeit und Familie zulassen. Die Mitbewohner verlassen uns normalerweise, wenn ihr Aufenthalt gesichert, das Deutsch passabel und eine Arbeit gefunden ist.
2022 hat sich unser Orden mit unserem Provinzial Bernhard Bürgler SJ entschieden, dass die Leitung des Hauses nicht mehr in den Händen von zwei deutschen Jesuiten liegen soll. Die Jesuitengemeinschaft wird zukünftig international sein. Derzeit sind es P. Bakasa SJ aus ZImbabwe und P. Hillebrand SJ aus Deutschland.