Es wohnen derzeit im Februar 2024 mit uns: 


    1. Ein junger Afrikaner, der in der Ukraine Flughafenmanagement studiert hatte. Wegen des Angriffkrieges durch Putin, musste er sein Studium abbrechen. Er konnte aber auch nicht zurück in seine Heimat und fiel in Deutschland durch alle sozialen Netze. Ein älterer Herr, unterstützt von der Initiative „Kettwig hilft“, steht ihm weiter in seiner Not und bei Behördengängen bei. Er kämpft für seinen gesicherten Aufenthalt. Der Afrikaner betreut einmal pro Woche ukrainische  Flüchtlingskinder in Essen und lernt Deutsch.

    2. Ein junger Mann aus dem Nahen Osten, der in Deutschland auf der Straße gelandet war. Es ist eine schwierige Familiengeschichte, die ihn nach Deutschland führte. Er trauert seinem Geschäft - ein Reisebüro - nach. Die ganze vergangene Not hält ihn nicht ab fleißig Deutsch zu lernen und sich um Arbeit zu bemühen. Der tägliche Sport gibt ihm Kraft und bewahrt ihn vor dem Abrutschen.  

    3. Ein Araber, der endlich seinen Führerschein geschafft hat und nun sein sprachliches Niveau auf B1 bringen will, damit er eine qualifizierte Arbeit finden kann. Er hatte in seiner Heimat zeitweise ein Handygeschäft und zeitweise ein Sportgeschäft.

    4. Ein arabischer Student, den wir immer wieder darum bitten, eine qualifizierte Ausbildung zu machen, da er sprachlich und intellektuell dazu in der Lage ist. Bisher arbeitete er im Niedriglohnsektor.

    5. Ein Afrikaner, der durch seine Putzarbeiten seine Frau und Kinder unterstützt.  Seine Firma stellt ihn immer nur für neun Monate ein, damit sie ihn nicht höher bezahlen oder fest anstellen muss.

    6. Ein Afrikaner, der lange keine Ausbildung machen wollte, da er den Druck hatte, seine schwerverletzte Schwester in der Heimat     mit Geld zu unterstützen. Er sagte: „Im ersten und zweiten Lehrjahr verdient man nicht genug Geld!“ Der Schwester geht es besser und jetzt  bemüht er sich um Qualifizierungen. Sein Hauptschulabschluss zeigt, dass er lernen kann.

    7. Ein Afrikaner, der seit sechs Jahren immer nur Aufenthaltsverlängerungen für drei Monate bekommt. Seine „Duldung light“ verhindert, dass er arbeiten kann.  Mit seinem Anwalt versuchen wir seine Lebensbedingungen zu verbessern.
    8. Ein lebensälterer Deutscher, der vor Weihnachten 2023 seine Arbeit und Wohnung verloren hatte. Wir rechnen damit, dass er unser Haus     im Sommer wieder verlassen kann. Er ist Tischlermeister und das Jobcenter will ihn als Malergehilfen beschäftigen. 

Es wohnten 2023 bei uns:


    9. Unsere Gartenhütte hatten wir im Sommer 2023 geräumt, um einen 70jährigen obdachlosen Deutschen aufzunehmen. Unser Haus war voll und es war nie geplant, die Gartenhütte für Übernachtungen zu benutzen. Eine Sozialarbeiterin der Diakonie, zuständig für Obdachlose in Essen, drängte uns aber den seit 20 Jahren auf der Straße Lebenden aufzunehmen: „Wie viele Obdachlose ist er menschenscheu und deshalb ist die Hütte für ihn ideal!“ Monat für Monat näherte er sich unserem Haus, einer unserer Araber versorgte ihn täglich mit einem warmen Essen und im Haus konnte zu den Toiletten, den Waschmaschinen und Duschen. Im Herbst aß er mit uns zu Abend und genoss den lockeren Kontakt mit uns. Er lebt jetzt in einem Altenheim. Sein „Nachfolger“ ist ein darmkrebskranker, obdachloser Deutscher, der derzeit seine Chemo macht.

    10. Der junge Ukrainer aus dem Gebiet von Mariopol hat es geschafft in 18 Monaten gut Deutsch zu lernen und seine Familie aus dem Kriegs-gebiet Bachmut/Mariopol herauszuholen. Er hat jetzt     eine eigene Woh-nung.

    11. Ein Araber, dem man seine Wohnung gekündigt hatte, wohnte nur ein paar Monate bei uns, bis er wieder eine eigene Wohnung fand. Gut deutsch sprechende Freunde halfen ihm.

    12. Ein Afrikaner machte während seines Wohnen bei uns eine Bäckerlehre. Seine Mutter starb 2023 in Mali an Krebs. Er wurde damit verantwortlich für seine vier Schwestern. Die Chancen sind gut, dass er seine Freundin in der Heimat heiraten kann. Sein Einkommen und seine Wohnung reichen, dass sie dann per Familiennachzug nach Deutschland nachkommen kann.

    13. Der 72 - jährige Araber, der sechs Jahre bei uns gewohnt hat, lebt jetzt in der Nähe seines Sohnes in Norddeutschland.Er hatte im Sommer dem obdachlosen Deutschen täglich eine warme Mahlzeit bereitet.